Nach dem Ende des „Kalten Krieges“ in den 1990er Jahren wurden Sirenenanlagen in vielen Orten abgebaut – auch in Wetzlar. Jetzt lässt Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) eine Wiedererrichtung der Sirenen prüfen. Angesichts der jüngsten Hochwasserkatastrophe mit vielen Todesopfern und mit unzureichenden Warnsystemen sei dies geboten.
Viele Warnungen seien nicht bei den Betroffenen angekommen, weil die Stromversorgung und Mobilfunknetze zusammengebrochen seien, abgesehen davon, dass gar nicht alle Menschen Benachrichtigungssysteme wie Apps nutzten. Hier sei eine Warnung durch Sirenen klar im Vorteil. Deshalb hat Wagner eine erste Standortplanung und Kostenkalkulation für das Wetzlarer Stadtgebiet und die Stadtteile in Auftrag gegeben. Bereits in den laufenden Beratungen zum Nachtragshaushalt 2021 soll eine entsprechende Verpflichtungsermächtigung eingebracht werden.
Mehr Extremwetter-Ereignisse
Nach wissenschaftlichen Vorausberechnungen sei durch die Klimaveränderungen mit einer Zunahme von Hochwasserereignissen zu rechnen. Daher bestehe Handlungsbedarf, um die rechtzeitige Alarmierung der Bevölkerung sicherzustellen. „Der Abbau der Sirenen in den 1990er Jahren nach Auslaufen der Mitfinanzierung durch den Bund mag gut begründet gewesen sein, doch das aktuelle Lagebild erfordert ein Umdenken“, erklärt der Oberbürgermeister.
Wagner dankt Helfern
Einen Dank richtete Wagner an Hilfsorganisationen aus Wetzlar, die in den Katastrophengebieten Hilfe leisteten und bei den Aufräumarbeiten mitwirkten und an alle, die durch Geld- und Sachspenden ihre Solidarität mit den Betroffenen zum Ausdruck gebracht hätten.
Text: Stadt Wetzlar / Symbolfoto: pixabay.de