Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages haben Vertreter der Stadt Wetzlar am Mahnmal Bebelplatz der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Stadtverordnetenvorsteher Udo Volck (SPD) und Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) legten an dem Gedenkstein einen Kranz nieder, der seit 1987 insbesondere an die Wetzlarer Opfer des Nationalsozialismus erinnert.
Wagner nannte dieses Mahnmal einen „wichtigen Platz für das Bewusstsein unserer Stadt“ und forderte dazu auf, die Erinnerung an die dunkelsten Stunden der deutschen Geschichte aufrechtzuerhalten. Diese Erinnerung müsse das Selbstverständnis Deutschlands als Nation auch in Zukunft prägen. Auschwitz sei das Synonym für den Rassenwahn der Nationalsozialisten, durch den Millionen Menschen in kalter, industrieller Perfektion ermordet worden seien. E
s sei die Verantwortung jedes Einzelnen, dazu beizutragen, dass sich so etwas nicht wiederhole. Dazu gehöre es auch, ein Zeichen zu setzen, dass die „rote Linie“ überschritten sei, wenn beispielsweise in der aktuellen Auseinandersetzung rund ums Impfen Diktatur-Vergleiche und Gewaltaufrufe auftauchten oder Gruppen in Fackelmärschen vor die Privathäuser von Politikern zögen.
Bei der Gedenkstunde hielt auch die Dokumentarin der Gedenkstätte Hadamar, Esther Abel, eine Ansprache. Sie erinnerte an die knapp 15.000 Opfer, insbesondere Menschen mit Behinderung, die in der Anstalt Hadamar ermordet wurden.
Die Veranstaltung wurde musikalisch von Matthias Siegel auf der Trompete umrahmt, mit den Stücken „Eli, Eli“ und „Sholem sol sejn“.