In der Verbandskläranlage Steindorf hat der Neubau eines 3,2 Millionen Euro teuren eines „Langsandfangs“ (Becken zur Abwasserreinigung) begonnen.
Der Abwasserverband Wetzlar, dem neben der Kreisstadt auch die Nachbarkommune Aßlar angehört, betreibt im Gemarkungsgebiet Steindorf ihre Verbandskläranlage, die darauf ausgelegt ist, das Abwasser von rund 80.000 Menschen aufzubereiten.
Stellvertretend für die Verbandsgemeinden hat Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner jetzt den Startschuss für den Neubau eines neuen Klärbeckens, eines sogenannten „Langsandfanges“ gegeben, der mit rund 3,2 Mio. €
Ursprünglich gab es zwei solcher Becken. Der „Langsandfang 2“ wurde jedoch 2004 wegen seiner geschädigten Bausubstanz abgebrochen. Seither wird nur noch ein Langsandfang betrieben (Baujahr 1975), der auch nur noch bedingt sanierungsfähig ist. Daher wird ein neues Becken errichtet. Die Fertigstellung soll 2020 erfolgen.
Der Abwasserverband Wetzlar muss gemäß der Genehmigungsgrundlagen bis zu 750 Liter Schmutzwasser/Sekunde zur Reinigung aufnehmen. Dieses Schmutzwasser wird über ein Pumpwerk, welches im Jahre 2005 errichtet wurde, in das Rechengebäude gefördert. In diesem Rechengebäude werden durch Rechen grobe und feine Verschmutzungen aus dem Schmutzwasser entfernt. Anschließend wird das Schmutzwasser in den Langsandfang geleitet, wo durch Lufteintragung (Umwälzung) feine Sandpartikel und Fett abgeschieden werden.
Der vorhandene Langsandfang mit der in die Jahre gekommenen Technik, hat eine unzureichende Sandabscheidung, so dass es zu Sandablagerungen in der nachfolgenden Biologie kommt. Diese Sandablagerungen in der Biologie führen zu größeren Abnutzungen der Maschinentechnik und zu Beeinträchtigungen der biologischen Reinigungsleistung.
Der bauliche Erhaltungszustand des vorhandenen Langsandfanges ist entsprechend seines Alters schlecht und kann nicht wirtschaftlich saniert werden. Neben erheblichen Schäden am Betonbauwerk ist der Zustand der technischen Ausrüstung, wie dem Räumer und den Gebläsen, nicht mehr ausreichend und daher erneuerungsbedürftig. Die vorhandenen Sandfanggebläse können nicht entsprechend der heutigen Technik gesteuert werden und dadurch der Stromverbrauch dieser Gebläse hoch.
Es wurde daher entschieden, den vorhandenen Langsandfang durch Neubau eines belüfteten Langsandfanges mit Fettfang inklusiv der dazu gehörigen Maschinen und Elektrotechnik sowie einer neuen Gebläsestation zu ersetzen.