„Die Erinnerung muss unser Selbstverständnis als Nation auch weiterhin prägen!“ Die Stadtspitze der Stadt Wetzlar hat am Holocaust-Gedenktag, Freitag, 27. Januar, am Mahnmal Bebelplatz der Wetzlarer Opfer des Nationalsozialismus gedacht.
Der 27. Januar wird seit 1996 als Gedenktag für die Opfer des Holocausts anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 72 Jahren begangen.
Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) sagte, Auschwitz sei das Synonym für den Massenmord der Nazis an den europäischen Juden und sei Ausdruck des Rassenwahns. Er rief dazu auf, die Erinnerung an die Gräueltaten der Nationalsozialisten wachzuhalten. Diese Erinnerung müsse unser Selbstverständnis prägen und sei die beste Versicherung gegen Völkerhass. Es sei wichtig, sich immer wieder zu versammeln und ein Zeichen für das „Nie wieder“ zu setzen. Diese gelte insbesondere angesichts zahlreicher Hassbotschaften in sozialen Netzwerken, der Verbrechen des NSU oder der Umtriebe der verfassungsfeindlichen NPD. Schließlich tragen wir alle Verantwortung für das eigene Tun, aber auch das Unterlassen. Mit Blick auf die Ereignisse in der Stadt Wetzlar erinnerte Wagner beispielhaft an das Schicksal des Wetzlarer Bürgers Jakob Sauer, der wenige Tage vor der Befreiung Wetzlars durch die Amerikaner von den Nationalsozialisten ermordet wurde.
Stadtverordnetenvorsteher Udo Volck (SPD) hob hervor, dass an dem diesjährigen Gedenktag besonders der Euthanasie-Opfer der Nationalsozialisten gedacht werde. Schließlich habe die menschenverachtende, millionenfache Tötung nicht erst mit der Wannseekonferenz vor 75 Jahren sondern schon wesentlich früher durch die NS-Diktatur begonnen. Volck zitierte den früheren Bundespräsidenten Roman Herzog. „Erinnerung darf nicht enden, sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen.“
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