Woche der Wiederbelebung:                           Stadt Wetzlar bildet Lebensretter aus

„Prüfen, rufen, drücken“ kann Leben retten – das haben Mitarbeiter der Stadt Wetzlar erfahren. In Kooperation mit der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Klinikums Wetzlar hatte die Stadt zur bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“ vom 19. bis zum 25. September einen Aktionstag am 20. September veranstaltet. Unter dem Motto „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ lernten die Teilnehmer, worauf es bei der Wiederbelebung ankommt.

Den Ernstfall trainierten sie mit Hilfe von Übungspuppen. „Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland“, so Professor Dr. Jörg Engel, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Klinikum Wetzlar. Doch die Helferquote beim Herzstillstand sei im internationalen Vergleich sehr gering: Etwa 60 Prozent der Herzstillstände würden beobachtet, aber nur 17 Prozent würden reanimiert. „Dabei kann ein plötzlicher Herzstillstand jeden treffen – deshalb sollte auch jeder in der Lage sein, im Notfall einfache und lebensrettende Sofortmaßnahmen zu ergreifen“, erklärte Engel.

 

Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) dankte den 21 Teilnehmern aus der Stadtverwaltung, dass sie in ihrer Freizeit an dem Kurs teilgenommen haben und erinnerte daran, dass jedes Jahr eine Personenzahl in Höhe der Einwohnerschaft von Wetzlar – rund 50.000 Menschen - einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses erleide und auf wiederbelebende Maßnahmen angewiesen sei.

 

„Die Devise lautet: prüfen, rufen, drücken“, so Professor Engel. Zunächst müsse man prüfen, ob die Person noch atmet. Unter der Notrufnummer 112, die europaweit gültig ist, ruft man den Rettungsdienst. Das Drücken, also die Herzmassage, soll kräftig und schnell erfolgen – mindestens 100-mal pro Minute. „Das kann die Überlebenschance verdoppeln bis verdreifachen“, erläuterte Engel.

 

 

Wichtigster Grundsatz bei der Wiederbelebung: Man kann kaum etwas falsch machen. „Entscheidend ist, dass man überhaupt etwas unternimmt. Das könnte lebensrettend sein“, so Professor Engel. Drücken müsse man in der Mitte des Brustkorbs und zwar so lange, bis Hilfe eintrifft. „Das kann körperlich sehr anstrengend werden, aber halten Sie durch!“, appellierte der Mediziner an die Teilnehmer. Hilfreich sei es, die Kraft nicht aus den Armen zu holen, sondern das Gewicht des Oberkörpers zu nutzen. Auch Fragen der Teilnehmer konnten geklärt werden – etwa nach der Mund-zu-Mund-Beatmung. „Wenn Sie die Mund-zu-Mund-Beatmung beherrschen, ist das natürlich gut, aber kein Muss“ so Professor Engel. Mit einer Herzmassage würden Gehirn und Organe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

 

Bild und Text: Pressemitteilung Stadt Wetzlar

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