Ganz im Mittelpunkt der Kinder stand der Domplatz am vergangenen Sonntag. Das Spielfest, organisiert vom städtischen Jugendamt und 21 örtlichen Kooperationspartnern erfreute bei spätsommerlichen Temperaturen Jung und Alt. Oberbürgermeister Manfred Wagner wies daraufhin, dass der Weltkindertag an die UN-Kinderrechtskonversion erinnere und in diesem Jahr unter dem Motto stehe: „Kindern ein Zuhause geben!
Wagner machte deutlich, dass die UN-Konvention die Rechte der Kinder für ein gesundes, friedvolles, betreutes Aufwachsen der Kinder mit Bildungsperspektiven und Chancen von Anbeginn an zum Inhalt habe. Schaue man sich aber in der Welt um, dann vollziehe sich das Leben vieler Kinder weit ab von in der UN-Konvention dargestellten Ansprüchen. Dem diesjährigen Motto komme angesichts der Tatsache, dass weltweit rund 50 Mio. Kinder und Jugendliche vor Krieg, Gewalt, Hunger und Elend auf der Flucht seien, eine besondere Bedeutung zu.
In Deutschland, einem der reichsten Länder der Erde gelte es diese Schicksale immer wieder in den Blick zu rücken und sich zu fragen, ob wir genügend und auch das Richtige tun, damit Kinder und ihre Familien in Sicherheit und mit einer würdevollen Lebensperspektive in ihrer Heimat aufwachsen können?
Auch müsse der Blick in das eigene Land gerichtet werden, sagte Wagner. Gerade jüngst vorgelegte Expertisen hätten deutlich gemacht, dass rund 19% aller Kinder und Jugendliche in Armut aufwachsen würden. In Bremerhaven gar 33%. Daher habe man auch in Deutschland noch viel zu tun, um ein Aufwachsen mit Chancen von Anbeginn an zu ermöglich. Die Stadt Wetzlar setze verschiedene Akzente, so auch mit dem Programm Frühe Hilfen, das Neugeborene und junge Eltern unterstütze und in kürzester Zeit 60% aller jungen Familien erreiche.
Es gelte aber auch die staatlichen Familienförderprogramme sowohl hinsichtlich ihrer Wirkungen und dem administrativen Aufwand für die Beantragung dieser Mittel in den Blick zu nehmen, so der Oberbürgermeister mit Blick auf die von der Bundesebene angekündigte marginale Kindergelderhöhung. Oftmals seien gezielte Förderungen eben sinnvoller, als mit der Gießkanne über das Land zu ziehen.
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