Auf Einladung der Kirchenkreise Wetzlar und Braunfels hat Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) in einem Gottesdienst in Gießen Lützellinden eine Bürgerpredigt gehalten.
Die frühere Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung setzte sich mit der Geschichte von der Speisung der 5.000 aus dem Johannesevangelium
auseinander.
Unter den rund 150 Gottesdienstbesuchern waren auch die Gießener Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz und der Wetzlarer Bürgermeister Manfred Wagner (beide SPD) .
„Brot für wenige – Brot für alle oder wie verteilen wir unsere Nahrungsmittel“, so lautete die an den Bibeltext anknüpfende Kernfrage.
Sehr eindrucksvoll führte Heidi Wieczorek-Zeul ihren Zuhörern die aussichtslose Situation der Menschen vor Augen, die weltweit nicht genügend Nahrungsmittel zur Verfügung haben und verdeutlichte, dass Tag für Tag 24.000 Menschen an Mangel und Unterernährung sterben, obwohl global gesehen genügend Nahrungsmittel produziert würden. In dem Zuge kam sie auch auf die Flüchtlingsproblematik zu sprechen.
Sie forderte eine europäische Flüchtlingspolitik, die der christlichen Nächstenliebe verpflichtet sei. „Wir brauchen statt der Globalisierung von Gleichgültigkeit die Globalisierung von Mitgefühl und Empathie!“, so die ehemalige Ministerin.
Es gelte die Spekulation mit Nahrungsmitteln einzudämmen und dem „Land Grabbing“, der illegalen Aneignung von Land, insbesondere der kleinen Bauern in den afrikanischen Entwicklungsländern, Einhalt zu gebieten. Und auch in einem relativ reichen Land wie Deutschland sei es eine Schande, dass es überhaupt Tafeln geben müsse, weil viele tausend Menschen nicht genug Mittel zum Leben hätten.
Fotos: Barnikol-Lübeck
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